Hahn oder Henne?

Geschlechterbestimmung bei Hühnern und Wachteln.

# Hahn oder Henne -  für Anfänger

Immer öfter stellen sich Jungzüchter die Frage Hahn oder Henne. Diese Seite sollte den Anfängern etwas Aufschluss geben, wie man einen Hahn von einer Henne unterscheidet. 

Am Anfang sind Küken egal ob Hahn oder Henne einfach nur klein, süß und kuschelig.  Es dürfte wohl klar sein, dass das Geschlecht schon seit Schlupf fest steht, eine Bestimmung ist aber bei vielen Küken erst nach ein paar Wochen möglich. Viele Anfänger werden zu Beginn verwundert sein, dass nicht alle Küken gelb sind. Schön zu wissen, dass  die Natur Küken in jeder erdenklichen Farbvariation für uns Hühnerliebhaber geschaffen hat. Ob schwarz oder grau fallen auch gestreifte oder marmorierte Küken aus. Diese Farbgebung ist bei manchen Rassen schon ein Hinweis auf Hahn oder Henne oder dient  zur Identifizierung der Rasse. Natürlich können Mixküken nach Belieben alle Farbvariationen aufweisen (genetische  Vererbung). Was wiederum bedeutet, dass bei Mixküken die Kennfärbung natürlich nicht stimmen muss. Zu den Kennhühnern zählen z.B Bielefeld, Sulmtaler und Amrocks. Bei diesen kann durch den Gefiederflaum das Geschlecht bestimmt werden.

Eintagesküken ohne Kennfarbe kann man aber in der Regel noch nicht bestimmen. Darum auf keinen Fall frühzeitig Küken aufgrund des vermuteten Geschlechtes töten! Die Zeit ist der einzige Faktor, der Dir verrät, was es wird. Natürlich ist es möglich das Geschlecht nicht erst mit 6 Monaten zu bestimmen sondern diese Seite sollte dir eine Bestimmung mit 4- 6 Wochen alten Küken ermöglichen. Diese Faktoren, die ein geschultes Auge mit der Zeit sieht,  möchte ich Euch auf dieser Seite zeigen. 

Im Grunde beobachtet man in der 1. Woche das Federnwachstum. 
In den nächsten 3 Wochen die Entwicklung des Kammes und der Kehllappen.   (Küken mit Kamm und Kehllappen  = Hahn) Dies ist in diesem Alter ein guter Hinweis, dass dieses Tier ein Hahn wird. Ab ca. der 3. Woche lassen  sich schon rötlichere Ansätze der Kehllappen  feststellen. 
Ab der 4. Woche bilden sich auch die Kehllappen aus welche ab diesem Zeitpunkt ein eindeutiger Nachweis sind. 

Zu Beginn sollte man wissen, um welche Rasse es sich handelt. Denn diese sind ja auch unterschiedlich. Der Kamm, die Kehllappen und auch die Schwanzfedern werden bei jeder Rasse unterschiedlich vererbt. Es gibt zum Beispiel auch Rassen, welche wie oben beschrieben, bereits kennfarbig schlüpfen und somit eine Geschlechterbestimmung schon am 1. Tag möglich ist. Des weiteren kann man in den ersten Tagen noch beobachten, bei welchem Küken bereits die Schwanzfedern wachsen. Laut meiner Oma ist auch das schon für die Geschlechterbestimmung ein Hinweis. Denn die Hennen entwickeln schneller Schwanz und Flugfeder. Somit könnte man um den Daumen sagen, Küken, die schon Schwanzgefieder in den ersten Tagen bekommen, sind Hühner, die anderen Hähne. Dies ist aber nur in den ersten Tagen der Fall und verschwimmt danach wieder. Hier können sich Liebhaber gerne Aufzeichnungen machen.


In der Regel ist die Geschlechterbestimmung  ab der 4. bis zur 6. Woche abgeschlossen. Nach der 8 Woche verschwimmen die Geschlechterspezifischen Anhaltspunkte. Da auch bei Henn in dieser Zeit die Kehllappen beginne zu wachen.  Am einfachsten kann man das Geschlecht in einer Gruppe erkennen. Durch die zu Beginn einfachen Unterschiede wie zum Beispiel bei 5 Tieren sind die Kämme schon gut entwickelt bei 3 Küken nicht so und 2 Küken sind eher noch zwischen drin. Eines muss einem immer klar sein, ob Henne oder Hahn, es ist ein Lebewesen! Wenn ihr nun eure Küken bestimmen wollt,  solltet ihr auch auf die Rassenmerkmale  Rücksicht nehmen. Nicht  jede Rasse hat einen schönen großen Kamm. Es gibt auch Rosenkämme oder Hörner. Holt euch aus dem Internet ein paar  Fotos, wie die Rasse am Ende aussehen sollte. So könnt ihr schon Ansätze eurer Küken eventuell erkennen.

Hier ein paar Fotos meiner Tiere ( Einmal in schwarz eine Marans mit normalen Kamm, daneben eine Phönix/Araucana mit Typischen Erbsenkamm, auf Bild 2 eine Appenzeller Spitzhaube mit Typischen Hörnerkamm. (Hennen ausgewachsen) 

Gute Anhaltspunkte für einen Hahn sind Kamm, Kehllappen, spitze Halsfedern, grössere und längere Beine, später farbige, bunte Federn, hohe Schwanzfedern. Danach ist es nur mehr ein Ausschlussverfahren. Fakt ist aus einem Hahn wird nie mehr eine Henne, aber aus einer Henne kann immer noch ein Hahn werden. Dieses Phänomen konnte ich nur bei großen Gruppen feststellen, mit erhöhter Hähne Anzahl  Hierbei ist die Anzahl der dominanten  Hähne zu hoch und es ordnet sich so mancher Hahn unter. Dadurch bleibt er in seiner Entwicklung stehen und bekommt erst später die für die Bestimmung üblichen Anzeichen. 

 

Ein paar Beispiele

Wie oben beschrieben, ist es einfacher Hühner und Hähne zu unterscheiden, wenn diese mit gleichaltrigen Küken derselben Rasse verglichen werden. Bei Italienern hier links im Bild lässt sich das Geschlecht nach 4 Wochen schon sehr gut erkennen. Die Hähne (rechts neben der Henne) haben einen deutlich rötlicheren Kamm als die Hennen auf der linken Seite. Auch die Kehllappen sind bereits vorhanden. Bei den Hühnern wächst schon ein Kamm jedoch ist dieser noch recht hellrosa und kaum im Vergleich wahrzunehmen. 

 

Auf dem Bild sieht man 5 Küken im alter von 4 Wochen mit ihrer Glucke.  Drei Weibchen befinden sich links von der Mutter-Henne und die zwei Hähne rechts. Man kann schon sehr gut erkennen, dass sich der Kamm und die Kehllappen bei den Hähnen rechts bereits entwickelt hat. Das mittlere Küken auf der Linken Seite ist etwas rötlich im Gesicht - dieses sollte man noch beobachten es könnte sich zu einem Hahn entwickeln. Auch wenn die Brüder schon deutlich mehr Kamm und Kehllappen haben. 


Auf diesem Bild lassen sich die Küken noch nicht so gut bestimmen. Das graue Kücken unter dem linken Flügel der Henne, wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein Hahn werden.  Das braune Küken wird eher eine Henne, da sie im vergleich zu den anderen sehr wenig Kamm zeigt. Bei so jungen Küken kann man in dieser Entwicklungsphase nicht weitere Geschlechter-Bestimmungen vornehmen. Also warten Sie noch eine Woche ab, um sich die bei der Geschlechter Entwicklung Ihrer  Kücken sicher zu sein.


Bei Hühner-Rassenmischungen können so wunderschöne und einzigartige Hähne entstehen.

Im Bild rechts  seht ihr links einen Sulmatler Grünlegermix mit Bart.

Daneben in der Mitte ein Appenzeller Spitzhauben/Trüflerhaubenmix.

Die Schwanzfedern sind ausgebildet und die Halsfedern ragen sichelartig in die Brust herein. Die Brust ist wunderschön gemustert. Rechts von ihm sehen Sie einen ausgewachsenen Grünlegermix mit Schopf und normalem Kamm, daneben steht ein ausgewachsener Zwergbrahmerhahn mit Rosenkamm. Durch die verschiedenen Kreuzungen können auch neue Kämme und Farbschläge entstehen.


Geschlechterbestimmung - Übungsbeispiel



Wer noch mehr Beispiele benötigen findet in unserem Blog Hahn oder Henne/ 8 Küken im Fokus mehr Bilder inkl. Auflösung. 

zum Blog hier klicken! 

Die Geschlechterbestimmungen von Hühnern kann viel Übung benötigen. Mehrere Generationen von Küken, können bei diesem Lernprozess definitiv Dein Auge für die Geschlechterbestimmung schulen. Übung macht den Meister. Das nachstehende Übungsbeispiel hilft Dir die Küken n die Möglichkeit zu bestimmen.

Angabe: Die Fotos zeigen Dir 6 Wochen alte Mischlinge der Vater ist ein "Marans", die Hennen sind "Araucana", "Vorwerk" und "Appenzellerspitzhauben".

Die Lösung findest Du am Ende des Beitrages.


Gerne helfen wir Dir natürlich auch bei der Bestimmung. Einfach im Betreff: "Hahn oder Henne" einfügen und an uns, Instagram @biohofschreyer oder Facebook senden. 


Folgende Infos sind anzugeben:

  • Rasse (bzw. Mischling zwischen x/y) wenn vorhanden.
  • Alter (nicht vor 4 Wochen) ideal im Alter von 6 Wochen
  • Gruppenbilder (wenn vorhanden - bitte die Hühner nummerieren) 
  • Bilder/Fotos bitte im Profil und im Porträt von schräg unten (siehe Beispielbilder Nummer 4) 
  • Es werden keine Seidenhühner, Wyandotten und Brahmas bestimmt
  • Ich freu mich sehr wenn Du deine  Vermutung ergänzst

Ich bemühe mich anhand Deiner Fotos das Geschlecht zu bestimmen, leide kann ich keine 100% Garantie für meine Geschlechterbestimmung abgeben.

 

Gerne unterstütze ich Dich bei deiner Hühnerzucht!

Also los, schickt mir DEINE Fotos :)


* es werden keine Wyandotten, Brahmas und Seidenhühner bestimmt. 


Lösung Übungsbeispiel

  1.  Hahn: Bei diesem Foto handelt es sich um einen Araucana-Mischling. Der Rosenkamm verrät uns das es sich um einen Hahn handelt. Aufgrund der zögerlichen Kammbildung, tippen hierbei viele zuerst auf eine Henne. Bei dieser Rassen ist es wichtig auch die Kehllappen und deren Farbe zu betrachten.  
  2. Henne: Aufgrund der oben abgebildeten Bilder ist eine Geschlechterbestimmung sehr sehr schwierig.  Die Farbe des Kammes könnte das Ergebnis ändern.
  3. Henne: Der Kamm ist leicht rosa, das wiederum könnte auf einen Hahn hinweisen. Falls Du einmal mit einem solchen Fall konfrontiert bist kannst Du gerne noch eine Woche abwarten und dann erneut das Geschlecht bestimmen.
  4. Hahn: Ein wunderschönes und wirklich einfach zu bestimmendes Foto, die Kehllappen und auch der Kamm sind bereits sehr stark ausgebildet. Dieses Küken bietet einen optimalen Vergleich zu anderen. Somit erleichtert man sich die Bestimmung. 
  5. Hahn: Das Appenzellerspitzhauben Küken bildet einen feinen gezeichneten Kamm jedoch lassen die extrem roten Kehllappen keine Zweifel.
  6. Henne:  Der Kamm ist leicht rosa und es sind noch keine Kehllappen zu sehen.

 

Gut gemacht!
Diese Küken sind aufgrund der unterschiedlichen Kämme und Rassen eine wirkliche Herausforderung.

Generell sind Mischlinge immer deutlich schwerer zu bestimmten als reinrassige Hühner.  

Bitte beachte - Übung macht den Meister :)


Geschlechterbestimmung bei Wachteln

Falb Fee Henne
Falb Fee Henne

Die Weibliche Wachteln hat einen weniger gut abgegrenzten Halsring. Und auf der Brust geht das typische gesprenkelte Tankleid der Wachtel weiter. 

Dieses ist zwar heller aber deutlich gesprenkelt.

Schneewachtelherr
Perl Fee Herr

Der Wachtelherr hat einen Dunklen in der Mitte Weißen und wieder mit dunklen federn abgegrenzten Halsring. Seine Brust ist ohne Muster und meistens in einer Farbe gehalten. Der restliche Körper ist wie bei der Weiblichen Wachteln gesprenkelt.


Wenn man beschlossen hat selbst zu Züchten benötigt man einmal einen Hahn in der Fachsprache spricht man von einem Wachtelherrn. (Die männliche Wachtel.) Und mindestens eine weibliche Wachtel. Eine Zuchtgruppe besteht aber in der Regel aus 1 Hahn und 4-6 Hennen. Der Hahn sollte nicht älter als 9 Monate sein. 

Je nach Farbschlag kann natürlich die Gefiederfarbe variieren, jedoch bleibt der Unterschied gegeben das Weibliche Wachteln ein gesprenkeltes Brustkleid haben und männliche Wachteln (Herren) nicht. Bei Farbschlägen ohne Sprenkeln ist die Geschlechterbestimmung nur über den Kloakentest möglich. Bei einer größeren Gruppe an Küken (50-80 Stück) kann es vorkommen das sich nicht alle Herren gleichzeitig geschlechtsreif werden. Da sie von den älteren Herren dominiert werden. Werden die Herren die bereits Geschlechtsreife erlang haben separat

gehalten „reifen“ die noch nicht fertig entwickelten Herren heran. Der Züchter sollte somit nicht nur nach 6-8 Wochen die Geschlechter bestimmen sondern nach 10-12 Wochen wiederholen um alle Herren auszusortieren die nicht für die Zucht weiter verwendet werden sollten.   


Der Kloakentest funktioniert indem man den Spermasack des Hahnes bzw. bei jungen Wachteln die Kloake der Wachtel mit dem Damen und Zeigefinger leicht zusammen drückt. Dabei tritt bei einem Hahn weißer Schaum vor bei einer Henne nicht.

ACHTUNG vor kurzem begattete weibliche Wachteln schäumen auch leicht. Mit ca. 10 Wochen ist aber ein deutlich sichtbarer Sack zu sehen.